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Süßwassermuschel-Toxizität und Paralytische Muschelvergiftung (PSP)


Schädliche Algenblüten (HAB) haben negativen Einfluss auf menschliche Aktivitäten und insbesondere auf die Muschelerzeugung. Im Süßwasser sind schädliche Algenblüten fast ausschließlich auf das Vorhandensein von Cyanobakterien zurückzuführen. Unter den Toxinen der Cyanobakterien sind Saxitoxin (STX) und seine Analogen besonders tückisch und rätselhaft. Diese natürlichen Alkaloide sind für das menschliche Syndrom der Paralytischen Muschelvergiftung (PSP) verantwortlich, die durch den Verzehr von kontaminierten Meersfrüchten hervorgerufen wird.

Bei der Untersuchung der physiologischen und ökologischen Bedingungen, die zur Produktion von STX bei Cylindrospermopsis raciborskii führen, wurde festgestellt, dass die STX-Akkumulation eine Reaktion der Algen auf Veränderungen im intra- und extrazellulären Natriumgehalt war.

Weitere Untersuchungen über die Molekularbiologie der STX-Produktion in Cyanobakterien wurden daher durchgeführt, um die Gene zu isolieren und zu charakterisieren, die an der Biosynthese der PSP-Toxine beteiligt sind. Potenzielle Gene für die Cyanobakterientoxizität wurden identifiziert und mit Hilfe einer DNA-Microarray (BGGM-1) geprüft, einer biomolekularen Methode, die die Analyse verschiedener Gene zur gleichen Zeit gemeinsam mit allen Genen erlaubt, von denen bekannt ist, dass sie an der Produktion von anderen Cyanotoxinen beteiligt sind.

Dieses aussagefähige molekulare Verfahren wird gegenwärtig zu Genexpressions-Untersuchungen benutzt und kann als einfaches Verfahren zur Feststellung des Vorhandenseins von toxischen Cyanobakterien in der Umwelt dienen. Bei Bewährung wird es zur Entwicklung von Verfahren mit breiter Anwendung in Muschelzuchten führen.  

Dr. Carlo Rossetti  
DBSF, University of Insubria  
Via J.H. Dunant 3, 21100 Varese, Italy  
Tel.: +39 0332 421539 – Fax: +39 0332 421554  
E-mail: rossettti@uninsubria.it


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