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Bruterzeugung bei Kammmuscheln


Das Hauptziel dieses Projektes bestand in der Erweiterung der Kenntnisse über Fortpflanzung, Anheften, Bruttechnologie und Aufzucht auf Flößen der drei Kammmuschel-Arten Pecten maximus, Chlamys varia und Aequipecten opercularis. Das Projekt umfasste drei Gebiete: 1. Einfluss der Vorbereitung der Zuchtmuscheln auf Fortpflanzung und Eiqualität mit Schätzung des Fortpflanzungsergebnisses in unterschiedlichen Jahreszeiten. 2. Optimierung der Anheftung und Haltung der Brut in der Zuchtanstalt bis zur Transfergröße ins Meer. 3. Entwicklung der Aufzuchttechnologie bis zur Speisemuschel.

Lebensfähige Gameten von P. maximus konnten zwischen Dezember und Juni gewonnen werden, und die Möglichkeit der Vorbereitung der Elterntiere zwischen Dezember und März ist von großem Interesse. Frühere Untersuchungen zeigten das Vorhandensein von zwei Spitzen in der Gonadengröße, die in Beziehung zur Geschlechtsreife und zur Fortpflanzung stehen können. Eine tritt im Winter auf und ist mit einer verhältnismäßig starken Atresierate der Gameten und geringem Brutaufkommen unter natürlichen Bedingungen verbunden. Es kann angenommen werden, dass die Produktion lebensfähiger Gameten während des Winters von externen Nahrungsquellen abhängt, da die Vorbereitung der Zuchttiere bei üblicher Umgebungstemperatur und Zufuhr großer Futtermengen stattfand. Trotz der Schwierigkeiten, Zuchttiere von Ch. varia zu erhalten (wegen der Seltenheit der Art) wurden Reifung und Gametenerzeugung während der Vorbereitung im Winter und teilweise im Frühjahr erreicht. Die dabei erhaltene Brut wurde erfolgreich bis zum Anheftungsstadium aufgezogen, was die Eignung dieser Art für die kommerzielle Zucht zeigt. Ae. opercularis reagierte negativ auf Methoden zur Stimulierung der Fortpflanzung und die Vorbereitung und erzeugte keine Gameten.

Verglichen mit der traditionellen Methode zylindrischer Behälter mit Bodennetzen wurde mit einem künstlichen Seetang-System eine Verbesserung der Anheftung der Brut von P. maximus erzielt. Diese Methode erwies sich aber als nicht geeignet für Ch. varia. Für die Brutphase von P. maximus im Meer wurden runde Kästen für die Austernzucht verwendet, wobei sehr gute Ergebnisse bei Wachstum und Überleben erzielt wurden. Anfangsgrößen von 2,9 mm ergaben Überlebensraten von etwa 84 % und eine Endgröße von 12,5 mm 40 Tage nach der Überführung ins Meer. Die gleiche Technik ergab bei Ch. varia Probleme, was auf die Tierdichte in den Kästen zurückgeführt werden könnte.

Unter den technologischen Ergebnissen, die bei diesem Projekt gewonnen wurden, ist insbesondere auf die Entwicklung einer gegenüber früher bedeutend verbesserten standardisierten Methode für die Vorbereitung, Stimulierung, Brutaufzucht und Anheftung für P. maximus und Ch. varia hinzuweisen. Das entwickelte System für die Heranzucht kleiner Brut von P. maximus hat bisherige Probleme bezüglich Wachstum und Überleben gelöst.

Dr. Guillermo Román Cabello  
Centro Costero Oceanográfico de La Coruña  
Instituto Español de Oceanografia  
Muelle de Ánimas  
15080 A Coruña, Spain  
Tel.: +34 981 205362 – Fax: +34 981 229077  
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